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Meditation bezeichnet eine uralte Methode der geistigen Stärkung und Entschlackung, die gerade in der beschleunigten Moderne selbst dort Wunder wirken kann, wo jedes chemische Medikament versagt.
Meditation wird oft als eine religiöse Praxis betrachtet, die dem Buddhismus entspringt. Doch tatsächlich ist die Meditation weitaus älter als die Religion selbst, sie kann frei von irgendwelchen Dogmen oder Glaubensschranken praktiziert werden. Die positiven Wirkungen wie innere Ausgeglichenheit, Stärke und Glückseligkeit sind dabei über tausende von Jahren hinweg gut dokumentiert. Es gibt verschiedene Stile der Meditation, doch am wohl bekanntesten sind die Techniken der Sammlung bzw. Konzentration (Samatha) und der Achtsamkeit (Vipassana).
Die Methode der Meditation
Das praktische Vorgehen beim Meditieren ist in wenigen Minuten erklärt, kann einen Menschen jedoch sein ganzes Leben beschäftigen. Man setzt sich in eine Position, die für einen Zeitraum von mindestens 30 Minuten sehr stabil, aber nicht unmittelbar schmerzhaft ist. Anschließend wird ein Meditationsobjekt gewählt, auf das man sich ausschließlich konzentriert. In den meisten Fällen ist dieses primäre Meditationsobjekt der Atem, den man aber nur an einer Stelle wie z.B. den Nasenlöchern spüren soll. Sehr wirksam ist es stets, die Atemzüge mit jedem Ein- und Ausatmen zu zählen. Dabei werden Gedanken und alle möglichen Ablenkungen aufkommen. Stets muss dann die Aufmerksamkeit von der Ablenkung auf das Meditationsobjekt zurückgebracht werden. Dabei mag man mit einiger Übung und etwas Zeit schon bald einen Zustand erfahren, in dem die Gedanken immer noch präsent sind, jedoch nur noch im Hintergrund des Bewusstseins stehen und den Meditierenden nicht mehr von seinem Objekt losreißen können. Je erfahrener ein Meditierender ist und je länger die Sitzung dauert, desto tiefere Konzentrationszustände können erfahren werden.
Strom der Vergänglichkeit
Tiefe Konzentration alleine mag jedoch noch nicht entspannend sein, da man den Alltag schließlich nicht sitzend mit geschlossenen Augen bewältigen kann. Die Achtsamkeit bringt die entscheidende Entspannung: Hierfür blickt man beim Meditieren auf alle Ablenkungen genauso intensiv, wie man auf das eigentliche Meditationsobjekt geblickt hat. Dabei wird festgestellt werden, dass alle Erscheinungen, darunter auch geistige Phänomene wie Stress, Traurigkeit etc. im dauernden Wandel sind. Was die Vipassana-Meditation also lehrt, ist das Kommen und Gehen aller Dinge, ein ständiger Strom des Wandels. Es dürfen dafür keine unangenehme Empfindungen blockiert, noch soll an angenehmen Dingen festgehalten werden. Dann wird mit rechter Sammlung die Erkenntnis klar, dass selbst die schlimmsten Empfindungen unbeständig sind. Meditation ist also auch eine Kunst des Loslassens, die einem das Wissen zu mehr Gelassenheit vermittelt – auch im Alltag.